Die evozierten Potenziale (EP) sind eine neurologische Untersuchungsmethode zur Überprüfung der Reizweiterleitung im Nervensystem. Dabei wird gemessen, wie schnell und zuverlässig Sinnesreize (Sehen, Hören, Fühlen) im Gehirn verarbeitet werden. Die Untersuchung ist nicht-invasiv und schmerzfrei.
Je nach Fragestellung unterscheidet man:
- VEP (visuell evozierte Potenziale) – Prüfung des Sehnervs
- AEP (akustisch evozierte Potenziale) – Prüfung der Hörbahn
- SEP (somatosensorisch evozierte Potenziale) – Prüfung der sensiblen Bahnen (z. B. bei Rückenmarkserkrankungen)
Diese Verfahren werden u. a. eingesetzt bei:
- Multiple Sklerose (MS)
- Sehstörungen unbekannter Ursache
- Hörstörungen, Tinnitus
- Empfindungsstörungen, Taubheitsgefühlen
- Abklärung von Rückenmarksschäden
Vorbereitung für die Untersuchung in unserer Praxis
- Keine spezielle Vorbereitung notwendig
- Frisch gewaschene Haare, ohne Stylingprodukte
- Bitte Augen- oder Hörhilfen mitbringen (z. B. Brille, Hörgerät)
- Falls vorhanden: Vorbefunde und Medikamentenliste mitbringen
Die Untersuchung dauert je nach Verfahren ca. 20–45 Minuten und wird in entspannter Liegeposition durchgeführt. Die Messung erfolgt über Oberflächenelektroden an Kopf, Augen, Ohren, Armen oder Beinen – je nach Fragestellung.